Digitale Tanzmontage (Fertigstellung 2002, Uraufführung Filmfest-München 2003)
Wir sind ein Zusammenschluss von Multimediagewerken. In 11min28, einer aktuell motivierten Filmarbeit zum Thema Fortbewegungsentwicklung, stellen wir in einer mehrschichtigen Komposition den Menschen in der bewegten Maschine dar.
Eine imaginäre Reise (Jungfernfahrt) mit dem Transrapid führt uns vom Münchner Hauptbahnhof, vorbei an realen Außeneindrücken, zum Flughafen. Mit Hilfe von gefilmten Geschwindigkeitssequenzen, Raumeindrücken, zeitgenössischem Tanz, assoziierten Bewegungen, Klangkomposition und Musiken setzen wir uns virtuell
mit den konkurrierenden Realitäten unserer vielfältigen Lebenswirklichkeiten auseinander. Im Hochgeschwindigkeitszug wird der Transport zu einem gemeinsamen Moment. Zwei abstrahierte, neugierige Betrachter und sechs Charaktere spiegeln die Verschmelzung der Außen- und Innenwelt in der erfahrbaren Beschleunigung wieder.
Darstellungen verschiedener Geschwindigkeiten und die unterschiedlichen Reaktionen der Protagonisten auf den Wechsel zwischen Bekanntem und Reizüberflutung dienen der Nähe und der Distanz, dem Vergessen und der Erinnerung. Die Wahrnehmungen der unberechenbaren Eindrücke werden miteinander verwoben. Tagträume füllen das, durch den Sog des Tempos entstehende Vakuum. Die schwebende, räderlose, rasende Bewegung belässt die Passagiere in ihrem eigenen Zeitgefühl, für 11 Minuten und 28 Sekunden Reisezeit.
Technisch entsteht ein, seine assoziativen Bestandteile vernetzender Digitalfilm bestehend aus dem Prolog (1min20) und dem Hauptteil (11min28) zum Thema – Menschen in der bewegten Maschine.
Kamera, Konzept, Design: Christian Reitz
Schnitt, Montage: Barbara Dillinger
Öffentlichkeitsarbeit: Susanne Zausinger